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Was ist eine Verstrickung?

Eine Verstrickungen entsteht immer dadurch, dass das, was zusammengehört, getrennt ist oder/und dass etwas bei mir ist, was nicht zu mir gehört.

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Das passiert durch:

  • Urteile und Verurteilung, wo es mir nicht zusteht

  • Ausschluss von einem Menschen aus seinem System

  • Erhebung an der Stelle, wo ich eigentlich klein sein sollte

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Verstrickungen können sein:

  • fremde, nicht eigene Schicksale, die man sich aufbürdet

  • fremde, nicht eigene Glaubenssätze, die man übernimmt

  • fremde, nicht eigene Gefühle, die man übernimmt

  • für jemanden fühlen, der nicht fühlt

  • ethische kulturelle Richtlinien, die man übernimmt, zu denen man aber nicht selbst steht

  • ethische, kulturelle Richtlinien, die man ablehnt, die aber zu einem gehören.

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Es sind immer Personen aus dem System, dem wir angehören, mit denen wir uns verstricken (nicht: verstrickt werden). Wer gehört dazu? Man muss den Menschen nicht persönlich  kennen, mit dem man verstrickt ist, aber er ist immer ein Teil des Systems.

Bei Verstrickungen mache ich das Du zum Ich und das Ich darunter kann ich nicht mehr finden. Daraus wird Ich=Du. Ich identifiziere mich mit dem Du und verliere meine Identität.

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Wer gehört zu meinem System? –​ Gegenwartsfamilie und Ursprungsfamilie (blutsverwandt)

  1. Die leiblichen Eltern (nicht: Stief-, Adoptiv- oder Pflegeeltern)

  2. Die leiblichen Geschwister der Eltern, einschließlich der abgetriebenen, weggegebenen, verstorbenen, heimlichen und vergessenen Geschwister.

  3. Die eigenen leiblichen Geschwister und Halbgeschwister, einschließlich der abgetriebenen, abgegangenen, weggegebenen, verstorbenen, heimlichen und vergessenen Geschwister und Halbgeschwister, nicht also Stiefgeschwister. Dabei zählen die Halbgeschwister wie die Vollgeschwister.

  4. Frühere wichtige Liebesbeziehungen der Eltern , frühere ausgeschlossene Partner der Eltern. Es zeigt sich, dass diese Partner von oft gleichgeschlechtlichen Kindern aus der nächsten Beziehung vertreten werden, wenn sie nicht als zugehörig gesehen und anerkannt werden, z.B. wenn die Trennung nicht achtsam und würdig erfolgt ist.

  5. Die Großeltern. Doch ohne ihre Geschwister, obwohl es in dieser Hinsicht Ausnahmen gibt, wenn etwas Besonderes, das System betreffendes, passiert ist. Auch hier zählen die früheren wichtigen Partner und Liebesbeziehungen  der Großeltern dazu.

  6. alle, durch deren frühen Tod oder Verlust die Mitglieder der Familie einen Vorteil hatten. Sie trugen damit zum Überleben der jetzigen Familie und ihrer Nachkommen bei.

  7. Wenn es einen Täter innerhalb der Familie gibt, so gehört sein Opfer auch zur Familie.

  8. Wenn es ein Opfer innerhalb der Familie gibt, so gehört sein Täter auch zur Familie.

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Das zeigt sich darin, dass Opfer und Täter, wenn sie nicht als zugehörig anerkannt sind, von späteren oft Mitgliedern der Familie vertreten werden. Das heißt: Diese Mitglieder spüren in sich die Opferenergie oder mörderische Energie Ahnen und agieren diese zwanghaft aus, obwohl sie nichts von den ursprünglichen Opfern/Tätern wissen müssen.

Alle, die wir ablehnen oder an denen wir schuldig werden, werden später von anderen Mitgliedern der Familie vertreten. Zumindest im Gefühl, oft aber auch im Verhalten.

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Gegenwartsfamilie

  • Ihr Partner

  • alle eigenen Kinder, auch die abgetriebenen, verstorbenen, weggegebenen, heimlichen. Nicht die Kinder, die Ihr Partner mit in die Beziehung bringt!

  • die Ursprungsfamilie von Ihnen

  • die Ursprungsfamilie von Ihrem Partner, aber nur, wenn Sie verlobt oder verheiratet sind, und/oder gemeinsame Kinder haben

  • die wichtigsten Expartner:innen von Ihnen und Ihrem Partner:in, vor allem die Expartner:innen mit denen Sie oder Ihr:e Partner:in verlobt, verheiratet waren und gemeinsame Kinder haben

Das ist also ein sehr komplexes Gefüge!

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Wie kommt es zu einer Verstrickung?

  • Die meisten Verstrickungen werden in der Kindheit vorgenommen.

  • Eine Verstrickung wird unbewusst, man könnte auch sagen, energetisch vorgenommen. Man trifft keine bewusste Willensentscheidung dazu, es ist aber trotzdem ein aktiver Prozess. Eine Person A verstrickt sich also selbst, die Verstrickung wird nicht durch eine andere Person B verursacht oder ausgelöst.

  • Ein „Fremdfaden“ wie z.B. Gefühle oder Gedanken einer anderen Person, meist von der Mutter oder dem Vater wird ins eigene Gewebe „gestrickt“. Das passiert auch körperlich, emotional, geistig , also auf allen Ebenen. Warum machen wir das? Wir wollen jemanden, der uns wichtig ist oder den wir brauchen, „retten“ oder wir wollen ein Systemretter sein, obwohl wir das nicht können.

  • Für eine andere Person kann nichts gelöst, verändert oder erledigt werden.

  • Eine Verstrickung entsteht, wenn die Lebensregeln/Dynamiken des L(i)ebens nicht eingehalten bzw. verletzt werden. Bei unseren Aufstellungen machen wir diese Verletzung der Dynamiken des L(i)ebens bewusst und die Person entscheidet sich, welchen Weg sie einschlagen will:

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Die Regeln einhalten und die Verstrickung auflösen oder die Regeln weiterhin, diesmal aber bewusst, missachten und die Verstrickung behalten und damit verschlimmern. Im extremen Fall „vererben“ wir die Verstrickungen an die nächste Generation, was schon gut wissenschaftlich erforscht wurde (Stichwort: Mehrgenerationstrauma, Epigenetik).

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Wie arbeiten wir mit Aufstellungen?

Eine Aufstellung ist eine Methode bzw. Therapieform,

  • die eine unbewusst wirkende Verstrickung sichtbar macht und diese zum besten Wohle aller Beteiligten auflösen kann.

  • Sie wirkt auch ohne Anwesenheit der Beteiligten. Es reicht, wenn die Person, die etwas verändern oder auflösen will, anwesend ist.

  • Sie ist alltagsrelevant und wirkt sich, wenn der Heilungsprozess körperlich und emotionsfokussiert verläuft und die Dynamiken des Lebens eingehalten werden, immer positiv stärkend aus, manchmal anders als die Person dachte, aber immer sinnvoller, als die Person erwartet hat.

  • Die Aufstellungsarbeit kann auf vielen Wegen erfolgen. Wir benutzen zur Sichtbarmachung des Problems entweder Gegenstände, wie z.B. Stühle, Kissen, kleine Figuren oder Bodenanker. Das können wir in einer Einzelsitzung machen. Oder wir stellen die pathologische Dynamik mit Personen dar, die wir Stellvertreter nennen. Das machen wir in einer Gruppe, wo einige Personen ihr Thema aufstellen möchten und die anderen nur Stellvertreter sind. Es ist für beide, Aufstellende und Stellvertreter sehr erfahrungs- und erkenntnisreich, und wir kennen keine bessere Methode, die so schnell, so tief und so umfassend wirkt.

  • Mir ist es wichtig bei der Aufstellungsarbeit wahrzunehmen, dass sich das Ich wieder aus dem Du herauslöst, das ist auch richtig zellulär gemeint mit allen Transformationen. Das geht nur, wenn der Körper einbezogen wird sowie die Emotionen wie Wut, Trauer, Verletzung herausgearbeitet, angemessen ausagiert und transformiert werden. Deswegen heißt meine Methode Körper- und emotionsfokussierte Aufstellungsarbeit, kurz KEFA.

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Woran sieht man, wenn eine Verstrickung aufgelöst

ist und was passiert, wenn eine Verstrickung aufgelöst ist?

  • Das Ziel der Aufstellungsarbeit ist es , das Ich vom Du in Liebe zu trennen und eine Identität Ich = Ich zu schaffen (und nicht Ich=Du), ohne die andere Person zu verurteilen oder sich von der Verbindung zu dieser Person abschneiden zu müssen. Damit ist die Verstrickung gelöst.

  • Die Person fühlt sich nach Auflösung der Verstrickung deutlich leichter, entspannter, wohler, glücklicher, gesünder. Dies ist an der Körperhaltung und an Mimik und Gestik deutlich zu erkennen.

  • Wenn die Ursache für das Problem bei der Aufstellung erfasst und aufgelöst werden konnte, ist diese positive Veränderung in der Regel nachhaltig.

  • Das Lösen der Verstrickung kann man über verschiedene Aufstellungsmethoden machen: change history aus dem NLP, the Journey, Innere Kind Arbeit und die klassische Aufstellungsarbeit. Wir arbeiten so ganzheitlich und fokussiert wie möglich am Thema und nutzen die effektivste Methode.

HINTERGRÃœNDE ZUR AUFSTELLUNGSARBEIT

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